Yoga ist kein Work-out – Yoga ist ein Work-in
Neulich fragte mich eine Schülerin, wie lange ich schon Yoga praktizieren würde.
Ich musste sofort anfangen zu schmunzeln, denn ich erinnerte mich an meine erste Yoga-Stunde („Morning Yoga“ auf YouTube), die ich sehr furchtbar fand. Aufgrund meines Ehrgeizes gab ich jedoch nicht auf. Ich versuchte alle vorgezeigten Asanas (Yoga-Übungen) nachzumachen, doch irgendwie war das ganz und gar nichts für mich.
Ich verstand nicht, weshalb die aktive Atmung so wichtig sein sollte. Wieso sollte die Bewegung der Atmung folgen? Ich wollte Yoga doch eigentlich nur ausprobieren und als einen Ausgleichsport beginnen. Weit gefehlt.
Auch die Anfangsmeditation sowie die Schlussentspannung (Savasana) haben mich eher nervös gemacht. Mit dieser sitzenden oder liegenden Zeit könnte ich doch etwas Produktives (also körperliches) anfangen oder nicht?
Ich beantwortete die Frage meiner Schülerin nun schließlich mit einer Jahreszahl: „Ich denke, dass ich seit 2015 praktiziere, jedoch mit Unterbrechungen“.
Dann kam der Moment…
… an dem ich das erste Mal ein unglaublich schönes Yoga Studio in Nürnberg besucht habe. Ich habe meine Freundin begleitet, weil sie mich darum gebeten hat.
Dieser erste Besuch, diese Stimmung dort, die Menschen, ihre Höflichkeit und unmittelbare Herzlichkeit, obwohl sie mich nicht kannten, haben mich begeistert und begleiten mich seit jeher.
Ich bin öfter gegangen. Allmählich empfand ich die Meditationen als angenehm. Die Atmung kam ganz von selbst im Einklang mit der Bewegung.
Der erste Yoga-Festival-Besuch am Steinberger See (Oberpfalz, Bayern) rückte näher. Ich wollte über meinen Tellerrand hinaus schauen und etwas Neues probieren. Unmöglich für Außenstehende zu verstehen, die es nicht erlebt haben. Aber danach war ich mir sicher, dass ich meine eigene Yoga-Praxis vertiefen möchte.

Meine innere Transformation begann jedoch deutlich später und erst damit, als ich eines Abends mit meiner Freundin, bei einem guten Glas Wein, zusammen saß und ihr eingestand, dass ich mich nicht mehr in meiner Mitte befinden würde. Ich konnte das Gefühl nicht verorten, aber es war da.
Yoga habe ich zu dieser Zeit nicht täglich praktiziert, ich hatte vor Kurzem erst wieder meinen Job nach der Elternzeit aufgenommen und meinen alte Liebe, den Kampfsport, aufgrund der Schwangerschaft vollständig aufgegeben. Ich war also körperlich und offensichtlich auch geistig nicht fit.
Heute weiß ich, dass es sehr vielen jungen Müttern so geht.
Ich wollte etwas ändern. Ich wollte mich (ver-)ändern. Vielleicht sogar irgendwie zu meinem alten ich zurückkehren – in einer neuen Lebenskombination.
Ich fühlte mich nach Veränderung
Nun war relativ schnell klar, dass meine Freundin und ich die Ausbildung zur Yogalehrerin absolvieren werden. Kurze Zeit später begann die spannende Reise zu mir selbst, zu ungewohnten Atemtechniken (Pranayama), unterschiedlichen Meditationen, Fantasiereisen und vielem mehr.
Durch meine Yogalehrer-Tätigkeit bin ich gewachsen. Ich habe andere Menschen vom Yoga begeistert und auch ihren persönlichen Weg gehe ich ein Stück mit. Dafür bin ich dankbar.
Nimm auch du dir Zeit für dich selbst. Zeit für deinen Körper und deinen Geist. Gerne begleite ich dich dabei.
Namasté – Jenny